Caroline Trips steht als erste Frau an der ehrenamtlichen Spitze der mainfränkischen Industrie- und Handelskammer (IHK Würzburg-Schweinfurt). Sie wurde von der Vollversammlung der Kammer turnusgemäß als Nachfolgerin von Klaus D. Mapara für die Amtsperiode 2023 bis 2026 gewählt. Sie ist die erste Frau im höchsten IHK-Ehrenamt seit Bestehen der IHK 1843. Bei einem Festakt vor 400 geladenen Gästen im Vogel Convention Center (VCC) skizzierte die Unternehmerin, was ihr als Präsidentin in den kommenden vier Jahren wichtig sein wird. An erster Stelle: die Transformation der Wirtschaft.
Motto: Transformation der Wirtschaft
Vor allem geht es ihr um die Unternehmensnachfolge. In 33 Prozent der Betriebe sei nicht klar, wie es nach dem altersbedingten Ausscheiden des Chefs oder der Chefin weitergeht. In dieser Hinsicht wolle sie die Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft, mit der Universität Würzburg und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt ausbauen. In knapp zehn Jahren wolle sie selbst mit ihrem Bruder aus der Chefetage ausscheiden. Die Nachfolge scheint jetzt schon gesichert: Ihr Sohn sowie die drei Kinder ihres Bruder würden nach intensiven Gesprächen im vergangenen Jahr nun auf die Führungsrollen im Betrieb mit seinen gut 200 Beschäftigten vorbereitet.
Top-Thema Fachkräftemangel
In der Tat gilt neben der Unternehmensnachfolge, der Digitalisierung und den aktuellen Krisen rund um Inflation und Energiepreise der Fachkräftemangel als Top-Thema der Wirtschaft. Was diesen allgegenwärtigen Mangel angeht, sieht die neue IHK-Präsidentin Mainfranken auf einem guten Weg. Allein in ihrem Unternehmen sei es seit Jahren kein Problem, Ingenieure aus dem Ausland zu holen und zu halten.
Bestens vorbereitet auf das IHK Amt
Generell sind die Voraussetzungen keine schlechten: Caroline Trips engagiert sich seit gut 30 Jahren in diversen Ehrenämtern für die Kammer, zuletzt als Vizepräsidentin. Außerdem bleibt ihr Mapara erhalten, der zusammen mit dem Unternehmer Stefan Möhringer aus Wiesentheid (Lkr. Kitzingen) von der Vollversammlung zum stellvertretenden IHK-Präsidenten gewählt wurde.
In Maparas vierjährige Amtszeit fielen wirtschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Kriegs. Deshalb gab der Chef des Krick-Verlags in Eibelstadt (Lkr. Würzburg) seiner Nachfolgerin auch auf den Weg: „Eines wünsche ich Dir nicht: so viele Krisen.“ Caro Trips betonte am Rande des Festaktes im VCC, dass die IHK den Unternehmen gerade in diesen Zeiten Mut zum Anpacken machen müsse. Man packe immer dann am intensivsten an, „wenn der Druck hoch ist“.